Er gehört zu den eindrucksvollsten Gebirgszügen Afrikas. Über 4000 Meter erreichen die Gipfel des berühmten Hohen Atlas. Zahlreiche Wanderwege durchziehen die Landschaft und machen Marokko zu einer hervorragenden Destination für Trekking-Ferien. Doch auch für Wellness-Urlaub ist der Hohe Atlas bekannt.
Das Dach Nordafrikas - wenn man auf dem Gipfel des Djebel Toubkal steht und aus einer Höhen von 4167 Metern über das Vorland der Sahara im Süden und die Ebene von Marrakesch im Norden schaut, weiss man, dass dieser Name nicht von ungefähr kommt. Die Aussicht vom höchsten Gipfel des Hohen Atlas ist atemberaubend, die zweitägige Trekkingtour für geübte Wanderer und Bergsteiger kein Problem.
Wandern im Hohen Atlas: Von Imlil auf den Toubkal
Das kleine Berberdorf Imlil liegt etwa zwei Autostunden von Marrakesch entfernt und ist der Ausgangspunkt für den Trek auf den Djebel Toubkal. Hier übernachten Sie beispielsweise in der eindrucksvollen Kasbah Toubkal auf einem Hügel über dem Dorf, dessen Terrassen ein wundervoller Ort sind, um die herrlichen Sonnenaufgänge im Atlasgebirge zu erleben. Oder Sie machen sich direkt auf den Weg durch die karge Landschaft aus Fels und Geröll, durchqueren Olivenhaine, treffen auf Ziegenherden und überholen Maultierzüge auf dem schmalen Wanderpfad durch das Toubkal-Massiv.
Besteigung des Djebel Toubkal: Übernachtung in der Berglodge
Nach etwa fünf Stunden Wandern haben Sie das Tagesziel erreicht. Die Lodge am Fusse des Toubkal liegt auf über 3200 Metern. Sie ist ein einfaches, aber unvergessliches Wanderrefugium, in dem Sie die Nacht verbringen. Werfen Sie bei Dunkelheit einen Blick nach draussen und geniessen Sie den wundervollen Sternenhimmel und die mystischen Schatten der umliegenden Gipfel im Mondlicht. Am nächsten Morgen starten Sie bereits früh für den Gipfelsturm. Zwar ist der Weg weder kompliziert, noch erfordert er besondere Bergsteigerkenntnisse, doch der Pfad führt über tückisches Geröll, was Konzentration und Trittsicherheit verlangt.
Wandern in Marokko: Der höchste Berg des Hohen Atlas
Nach drei Stunden ist das Ziel schliesslich erreicht. Die Gipfelpyramide liefert den Beweis, 4167 Meter über dem Meeresspiegel liegt die Spitze des Toubkal – etwa so hoch wie das Breithorn in den Walliser Alpen. Nur gleicht das Panorama des Hohen Atlas keineswegs der Alpinen Landschaft der Schweizer Berge. Gletschereis gibt es hier schon lange nicht mehr. Und wer im Sommer aufsteigt, findet womöglich nicht einmal mehr Schnee. Und gerade deshalb ist der Atlas durch seine aussergewöhnliche Landschaft so überaus anziehend für Wanderer und Bergsteiger aus der ganzen Welt.
Die Abstiegsroute verläuft entweder über den Aufstiegsweg oder einen nördlichen Pfad wieder hinab zum Refugium. Auf dem Geröllfeld der alternativen Route liegen noch immer Wrackteile eines vor vielen Jahren abgestürzten Flugzeuges verteilt. Nach einer kurzen Pause auf der Terrasse der Lodge, machen Sie sich auf den Rückweg Richtung Imlil. Die Nacht verbringen Sie in einem kleinen Berberdorf namens Aremd, wo Sie im Privathaus einer Berberfamilie übernachten.
Wellness im Hohen Atlas
Wem die Besteigung des höchsten Berges Nordafrikas eine Nummer zu gross ist, kann natürlich auf anderen Wanderpfaden den Atlas dennoch erkunden. In den gemütlichen Dörfern Ouirgane, Maghira und auch im Ourika-Tal bieten schicke Unterkünfte die Möglichkeit, ein paar Tage die Ruhe der Gebirgswelt zu geniessen. Entspannte Spaziergänge durch die landwirtschaftlich genutzten Täler, Picknicks auf den grünen Plantagen und Abends eine angenehme Massage im Hammam – auch so können Ihre Wanderferien im Hohen Atlas aussehen.